Chronik

Am 30. Mai 1869 erschien im „Fürstenfeldbrucker Wochenblatt“ eine Meldung, mit der die
Zimmerstutzengesellschaft für den 6. Juni eine Fahnenweihe mit Stutzenschießen
ankündigte. Ein Verein mit langer Tradition wurde geboren:
Der „Schützenverein Emmering von 1869 e.V.”

Der Emmeringer Schützenverein kann nun, im Jahr 2019, auf sein 150-jähriges Bestehen
zurückblicken.
Leider ist aus der Anfangsphase des heute mehr als 100 Mitglieder zählenden Vereins nicht
viel erhalten geblieben. Die Fahne ist noch in Besitz des Vereins, kann allerdings wegen des
schlechten Zustandes nicht öffentlich vorgezeigt werden. Ein altes Kassenbuch, welches
näheren Aufschluss über die Zeit geben könnte, ist verschollen. Erst für den Juli 1909, zum
40-jährigen Bestehen, gibt es einen Hinweis auf die weitere Aktivität des Vereins. Eine Tafel,
die heute im Vereinsheim im ersten Stock der Amperhalle aufbewahrt wird, erinnert an das
damals 40-jährige Jubiläum des Vereins.                                            Im Kriegsjahr 1914 begannen die Emmeringer die Tradition der Schützenkette. Josef Nießl war der erste Träger dieser Kette.
Für die Dauer des Krieges wurde das Vereinsleben eingestellt. In Emmering gründeten im Jahr 1923 Schützen aus FFB, Schöngeising, Maisach, Geiselbullach, Puch, Türkenfeld und
Emmering den „Brucker Schützengau“. Treibende Kraft der Vereinigung war unter anderem  der Emmeringer Franz Seethaler, der in dem neuen Verband auch gleich die Position des zweiten Vorsitzenden bekleidete.
Erst seit dem 8. November 1931 gibt es ein regelmäßiges Protokoll, das lückenlos erhalten
ist. So weiß die Nachwelt heute: Ehrenvorstand war Franz Seethaler, das Amt des 1. und 2.
Schützenmeisters bekleideten Josef Alt und Leonhard Mayerhofer. Als Kassier verantwortlich
war Michael Kössl und Alois Klement fungierte als Schriftführer.
Im Jahr darauf, mitten in der Weltwirtschaftskrise, bauten sich die Emmeringer einen
Kleinkaliberstand an der Unterstell. Mittel für Geschenke gab es auch: der damalige
Schützengaumeister Dorner hatte zu seinem 70. Geburtstag immerhin 2 Mark überreicht.
Der Nationalsozialismus griff auf empfindliche Weise auch in das Vereinsleben ein. Wie alle
Sportvereine wurden die Schützen in den NS-Sportbund zwangsweise eingegliedert und
mussten sich fortan an „Reichopferschießen“ beteiligen, wofür jeder Schütze 50 Pfennig an
die „Reichssportleitung“ abzuzwacken hatte. Der Verein hielt sich bis November 1942, dann
ließ der 2. Weltkrieg endgültig kein Vereinsleben mehr zu. Nach dem Krieg herrschte noch
einige Zeit Schießverbot für die deutsche Bevölkerung. Auch ein striktes
Versammlungsverbot, das die Amerikaner verhängt hatten, ließ keine Wiederbelebung der
Vereine zu.
Erst 1950 rief Georg Dosch die alten Mitglieder zu einer Versammlung zusammen, in welcher
der Verein wiederbelebt wurde. Der Schießbetrieb durfte ebenso wieder stattfinden, jedoch
nur mit „Luftgewehr“. Dabei konnten die Emmeringer bereits mit fünf Einzelmeisterschaften
glänzen.
Vier Jahre später konnte zum 85-jährigen Jubiläum auch eine neue Fahne präsentiert
werden, die in restauriertem Zustand bis heute bei offiziellen Angelegenheiten vorgezeigt
wird.

Die Königlich Priviligierten Feuerschützengesellschaft Fürstenfeldbruck stand damals schon
Pate zu unserem Jubiläum.
1962 entstand der Beginn der Freundschaft mit den Schützen aus Eibelstadt (bei Würzburg),
die bis heute – bereits seit 57 Jahren- besteht. Man feierte zusammen die verschiedenen
Jubiläen und konnte seither schon viele weinselige Stunden erleben. Natürlich wurden auch
immer wieder sportliche Wettkämpfe ausgeführt.
1966 legte Georg Dosch sein Amt als Schützenmeister (Vereinsvorstand) aus
gesundheitlichen Gründen nieder, welches er fast 30 Jahre innehatte. Als Dank für seine
besonderen Verdienste um den Verein ernannte man ihn zum Ehrenschützenmeister. Sein
Nachfolger als Vereinsvorstand wurde Günter Schmidt. Er führte das Amt 10 Jahre lang aus.
Im Jahre 1969 wurde ganz groß das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Wiederum wurde
ein Gauschießen des Schützengaus FFB durchgeführt – mit 553 Schützen. Die Patenschaft für
dieses Jubiläum übernahm der Schützenverein Germania 1863 e.V. Eibelstadt.
Im darauffolgenden Jahr setzte man den Plan vom eigenen Schützenheim um: das Gasthaus
Grätz stellte seinen neuen Anbau den Schützen für den Schießsport zur Verfügung.
1976 folgte Hans Eble als Vorstand. Unter seiner Ägide, im Jahre 1977, wurde der Eintrag ins
Vereinsregister veranlasst. Im gleichen Jahr wurde Alfred Oldenkott Deutscher Meister in der
Versehrtenklasse.
Um im Jahre 1979 das 110-jährige Gründungsfest würdig zu feiern, wurde abermals das
Gauschießen, verbunden mit dem Georg Dosch Gedächtnisschießen, ausgerichtet.
Eingeladen wurden die Schützenkompanie aus Ehrwald (Tirol), der Tambour-Corps aus
Düsseldorf und weitere sechs Kapellen. Bei 72 Vereinen marschierten damals über 900
Schützen mit.
1984 war ein weiteres großes Jahr für die Emmeringer Schützen: nach 12 Jahren
Schießbetrieb beim Gasthof Grätz stand ein neuer Umzug der Schützen bevor. Am 28.8.1984
wurde das neue Schützenheim, integriert in der neu gebauten Amperhalle, eingeweiht.
Seitdem hat der Verein 14 Schießstände und ein gemütliches Schützenstüberl mit Platz für
ca. 50 Personen.
Das 115-jährige Vereinsbestehens im Jahre 1984 feierte der Verein mit Fahnenweihe. Die
schon sehr ramponierte Fahne aus dem Jahr 1954 wurde neu renoviert und geweiht.
Patenverein war – nun zum zweiten Mal wie schon im Jahre 1954 – die Königl. Priv.
Feuerschützen-Gesellschaft Fürstenfeldbruck.
Im gleichen Jahr gab es noch ein besonderes Ereignis: Unsere Fahnenmutter Marianne Loder
wurde beim Gauschießen in Gröbenzell Gauschützenkönigin.
Weil im Jahre 1990 anlässlich des 1250-jährigen Bestehens der Gemeinde Emmering größere
Feierlichkeiten anstanden – u.a. ein Gemeindeumzug, bei dem unsere Mitglieder zahlreich
teilnahmen – feierten die Schützen ihr 120-jähriges Vereinsjubiläum im Jahre 1989 in etwas
kleinerem Rahmen mit den Eibelstädter Schützen und den Königl. Priv. Feuerschützen FFB.
Nach Ansprachen der Vereinsvorstände überreichten die Feuerschützen FFB dem
Emmeringer Schützenverein eine Böllerkanone.
Sehr erfreulich war in diesem Jahr das Abschneiden im Brucker Gau. Der Jungschütze
Bernhard Weiß gewann bei der Jugend, bei den Damen wurde Herta Kremser Erste der
Gaumeisterschaft und den Gau-Ranglistenwettbewerb konnte der Pistolenschütze Sandro
Thiel für sich entscheiden.
Der sportliche Vergleich zwischen dem Schützenverein Eibelstadt und den Schützen aus
Emmering kam nie zu kurz. Schützen, welche bei beiden Vereinen Mitglied sind, können
ebenso bei beiden Vereinen am Königsschießen teilnehmen. So errang bereits im Jahre 1992
der Emmeringer Reinhold Schönecker die Königswürde in Eibelstadt, im Jahre 2012 machte

es ihm Marlene Kistler nach. Auch sie holte sich die Eibelstädter Königskette. 2015 waren
noch Anna Noparlik und Erhard Regner in Eibelstadt Schützenkönige.
1993 wurde endlich die Erweiterung des Schützenheims genehmigt. Viele fleißige Mitglieder
konnten in kurzer Zeit den Umbau und die Vergrößerung, vor allem durch eigene
Finanzierung, durchführen.
Mit der Anschaffung einer Computeranlage, wurden dabei optimale Voraussetzungen für
den reibungslosen Schießbetrieb geschaffen.
In all den Jahren gab es immer wieder großartige Leistungen auf Gauebene zu feiern. So
wurden 1993 beispielsweise Anja Gerich (Jugend) und Herta Kremser (Damen) Gaukönige.
1994 war ein ereignisreiches Jahr: bei der Jahreshauptversammlung wurde entschieden eine
Böllergruppe als Teil des Schützenvereins zu bilden.
Unter der Leitung von Robert Huber traten acht Schützen dieser Böllergruppe bei.
Sie schießen bis heute ihre Böller zu Feierlichkeiten bei Geburtstagen und Gemeindefeiern.
Ebenso wurden Hans Mayerhofer und Josef Jaufmann aufgrund ihrer langjährigen
Mitgliedschaft und besonderer Verdienste im Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Auch wurde unser 125-jähriges Jubiläum mit Preisschießen gefeiert. Es wurde ein großes
2-tägiges Festwochenende mit Gauschießen organisiert.
Im Herbst desselben Jahres veranstaltete der Schützenverein unter Anleitung der
Eibelstädter Freunde sein 1. fränkisches Weinfest. Es war eine gelungene Veranstaltung,
welche seither alle zwei Jahre stattfindet und auf großen Anklang trifft.
Der 1. Vorstand Hans Eble trat 1995 nach 20 Jahren in diesem Amt nicht mehr bei den
Neuwahlen an. Er wurde in der Jahreshauptversammlung für seine erbrachten Leistungen
einstimmig zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Im abgelaufenen Sportjahr 1995 feiert man Reinhold Schönecker als LP-Gauschützenkönig.
Ihm folgte ein Jahr später Helmut Gerich ebenfalls als LP-Gauschützenkönig.
Wegen bestimmter neuer Auflagen und Vorschriften stand im Jahr 1997 ein weiterer Umbau
des Schützenheimes an. Es war ein arbeitsreiches Jahr für die Schützen. Außerdem wurde
Sepp Schießl zum Ehrenmitglied ernannt.
Hans Eble spendierte 1998 anlässlich seines 60. Geburtstages zusammen mit dem Ehepaar
Regner anlässlich Ihrer Silberhochzeit eine neue Schützenkette. Die alte, sehr wertvolle Kette
war durch ihre anhängenden Taler so schwer geworden, dass sich die Münzen aus den
Halterungen lösten und drohten verloren zu gehen.
Das nächste große Ereignis für die Emmeringer Schützen war 1999 das Fest anlässlich des
130-jährigen Jubiläums mit Jubiläumsschießen. Im Verlauf der Feierlichkeiten wurden viele
Mitglieder für langjährige Treue und besondere Verdienste geehrt und ausgezeichnet.
Bei den Gaumeisterschaften in Unterpfaffenhofen-Germering erreichten die Emmeringer
Schützen im Jahre 2000 im Schützengau die Königsklasse. Gau-Pistolenkönig wurde Gerhard
Jäger, LG Gau-Schützenkönig wurde Andreas Huber.
Im gleichen Jahr kam wieder ein Vereinsausflug zustande. Mit beachtlichen 74 Personen ging
es in die Wildschönau und zur Kundler Klamm.
Das Jahr 2002 war wieder ein Jahr mit Teilnahmen an vielen Gründungsfesten, Jubiläen und
Festen im Ort.
Aufgrund seiner jahrelang sehr erfolgreichen Tätigkeiten in der Jugendarbeit wurde Kurt
Kremser zum Ehrenmitglied ernannt.
Ab März 2009 wurde die Amperhalle wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Da auch
Renovierungsarbeiten im Schützenheim anstanden, musste dort der Schießbetrieb
eingestellt werden und konnte erst im neuen Jahr wieder beginnen. In dieser Zeit konnten

wir die Schießstände unserer Schützenfreunde des Schützenvereins Amperlust Esting zum
Trainingsbetrieb nutzen.
Das anstehende 140-jährige Vereinsjubiläum wollte man im eher kleineren Rahmen feiern,
dies bot sich im Zuge des Weinfestes mit an.
Zum Jahresende hatte sich die Böllergruppe entschieden, sich vom Hauptverein
abzukoppeln. Dies hatte unter anderem eine Satzungsänderung zur Folge.
2011 feierten im Rahmen des 12. Fränkischen Weinfestes die Emmeringer Schützen ihre
50-jährige Freundschaft zu den Eibelstädter Schützen. Bei einem feierlichen Festakt mit
Gottesdienst und Austausch von geweihten Fahnenbändern betonte man das Engagement
und den Zusammenhalt beider Vereine. Diese Feierlichkeiten nahmen die Emmeringer
Schützendamen zum Anlass sich neue Vereinsdirndl anzuschaffen.
Durch erneute Umbau- und Sanierungsarbeiten in der Amperhalle 2016 konnte der
Schießbetrieb nicht weitergeführt werden. Unser Patenverein, die Königl. Priv.
Feuerschützen Fürstenfeldbruck nahmen uns für diese Zeit in ihrem Schützenheim auf.
Dadurch entstanden wieder engere Kontakte zwischen den Vereinen.
Das Königsschießen 2017 war etwas Besonderes: Unser langjähriges Schützenehepaar, Herta
und Kurt Kremser, wurden Schützenkönige. Herta Kremser Damenkönigin und Kurt Kremser
schaffte die Königswürde bei den „Auflageschützen“.
2018 wurde Michael Rauschmeier zum 1. Vorstand gewählt. Mit ihm wurde die gesamte
Vorstandschaft verjüngt.